Landkreis Görlitz ‑Jens Hentschel-Thöricht: Altersarmut im Landkreis Görlitz auch im Jahr 2023 gestiegen schockierende Zahlen – schreiende Ungerechtigkeit

IMG-20220804-WA0020-400x400 Nachdem der Sozialpolitiker der LINKEN im Landkreis Görlitz Jens Hentschel-Thöricht zu Beginn des Jahres bereits über den Anstieg der Altersarmut im Landkreis Görlitz informierte, zeigt er sich nun von den neusten Zahlen schockiert.

Die seit zehn Jahren wachsenden Zahlen der von auf Grundsicherung im Alter angewiesenen Menschen im Landkreis Görlitz ist im Vergleich zum Jahr 2022 auch vergangenen Jahr 2023 um weitere 53 Personen gestiegen. Das zeigt eine Anfrage des Sozialpolitikers der LINKEN im Kreistag Görlitz Jens Hentschel-Thöricht. Er erklärt:

„Waren im Jahr 2020 noch 687 Menschen auf Grundsicherung im Alter (SGB XII) angewiesen, waren es nach deutlichem Anstieg im Jahr 2021 bereits 788. Im Jahr 2022 betraf dann der Bedarf bereits 995 Menschen. Und laut der Verwaltung des Landkreises Görlitz haben zum Stichtag „23.01.2024 insgesamt 1048 Leistungsberechtigte im Dezember 2023 Grundsicherung im Alter bezogen“.

Gemessen an den im Jahr 2020 bedürftigen Menschen beträgt die Steigerung zum Jahr 2023 schockierende 52,5 Prozent.

Dass dies bereits das ganze Ausmaß der Altersarmut widerspiegelt, ist zu bezweifeln, denn bereits vor Jahren hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) auf die hohe Dunkelziffer der Nichtinanspruchnahme von ca. 60 Prozent hingewiesen.

Davon ausgehend, dass die Inflationsentwicklung der letzten Jahre, so die Preise für Lebensmittel, Energie und Mobilität, an den aktuellen Zahl der Grundsicherungsberechtigten einen entscheidenden Anteil hat, bleiben soziale Forderungen akut: So braucht es eine Aufstockung von Armutsrenten oder notfalls Pauschalzahlungen. Keine Rente darf unter 1.200 Euro netto im Monat liegen! Die gesetzliche Rentenversicherung muss ausgebaut werden. Alle Erwerbstätigen sollen für ihre gesamten Einkünfte im Job und am Finanzmarkt Beiträge in den Rententopf entrichten auch Beamte, Selbständige und Freiberufler wie Politikerinnen und Politiker. Die Beitragsbemessungsgrenzen müssen weg, damit Menschen mit hohen Einkommen pflichtgemäß zur Solidargemeinschaft beitragen.

Gerade wir im Landkreis Görlitz wie auch im gesamten Osten brauchen eine verlässliche gesetzliche Rentenversicherung, weil hier deutlich weniger Menschen als im Westen eine Betriebsrente oder Pension beziehen. Zudem haben hier besonders wenige Menschen Wohneigentum, das sie selbst bewohnen oder gar vermieten könnten, um eine geringe Rente wenigstens teilweise auszugleichen.

Deutschlandweit können Millionen ältere Menschen nach einem langen Arbeitsleben ihren Ruhestand nicht genießen, weil ihre Renten demütigend gering ausfallen. Damit muss Schluss sein!“