Die Mitglieder der Linksfraktion im Kreistag Görlitz fordern einen Sonderkreistag zur drohenden Insolvenz der Gerhart Hauptmann- Theater Görlitz-Zittau GmbH.
Mirko Schultze, Vorsitzender der LINKEN im Kreistag Görlitz: Unsere Fraktion findet es mehr als kritisch, von einer drohenden Theaterinsolvenz aus der lokalen Presse zu erfahren. Wir hätten erwartet, dass dies im vergangenen Kreistag, welcher am 14.06.2023 tagte, zur Sprache kommt und die Kreisräte mindestens informiert werden. Ebenso sollten umgehend die Stadträte der Mitgesellschafter Görlitz und Zittau über den Ernst der Lage informiert werden.
Eine Insolvenz des Theaters wäre finanziell aber vor allem kulturpolitisch und angesichts der Herausforderungen des Strukturwandels ein verheerendes Signal. Der Schaden lässt sich nicht in Euro ausdrücken und ist weit größer ist als die jetzt notwendige stehende Liquiditätssicherung und dadurch ermöglichte Umstrukturierung. Nach dem Tiefschlag des Finanzministers vor seinen CDU Anhängern, dieser verwehrte eine effektive Hilfe für die Region durch eine gerechte Finanzaufteilung zwischen Land und Gemeinden/Landkreis, muss nun auch der Freistaat beweisen, dass er die Region hinter Bautzen nicht abgeschrieben hat. Die Rettung des Vier-Sparten Theaters mit seinen Spielstätten und Mitarbeitenden wäre eine gute Gelegenheit. DIE LINKE setzt sich dafür nicht nur im Kreistag ein, sondern ist auch auf Landesebene aktiv.
Gleichzeitig mache ich erneut den Vorschlag, die Theater GmbH in eine Genossenschaft umzuwandeln und somit die Möglichkeit zu schaffen, dass sich Unternehmen und Bürger am Theater beteiligen und dieses somit stützen können. Aus diesen Gründen muss es einen Sonderkreistag zum Thema geben, denn wie sagen die Theaterfreunde Zittau: Wir brauchen unser Theater – unser Theater braucht uns!