Jens Hentschel-Thöricht: Antragsflut aufgrund Wohngeldreform 2023 hat Landkreis Görlitz erreicht, Bearbeiterstellen müssen weiter aufgestockt werden

IMG-20220804-WA0020-400x400 Die steigenden Preise in allen Sektoren beschäftigen auch im neuen Jahr die Menschen. Nach wie vor belasten die Kostensteigerungen im Energiebereich besonders Bürgerinnen und Bürgern mit geringem Einkommen. Damit gerade diesen Menschen Unterstützung zuteilwird, gilt ab dem 1. Januar 2023 das reformierte Wohngeldgesetz. Nachdem DIE LINKE seit Jahren den Abbau bürokratischer Hürden bei der Antragstellung, eine Ausweitung des Kreises der Anspruchsberechtigten und die Erhöhung des Wohngeldes fordert, geht die Bundesregierung mit dem neuen „Wohngeld Plus“ einen wichtigen Weg.

Die Erweiterung des Kreises der Anspruchsberechtigten ist nun auch im Landkreis Görlitz messbar angekommen. So antwortete Landrat Meyer (CDU) auf eine Anfrage von Jens Hentschel-Thöricht, Kreisrat der LINKEN, dass im Januar 2023 bereits 1.200 Anträge eingegangen sind; im Vergleich zu den Vorjahren liegt damit eine Verdreifachung der Anträge vor. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2022 haben 4.900 Familien Wohngeld beantragt.

Jens Hentschel-Thöricht, Sozialpolitiker der LINKEN: Anerkennend kann bemerkt werden, dass der Landkreis Görlitz die Zahl der Mitarbeiter in der Wohngeldstelle bereits erhöht hat. Zum 30.06.2022 waren 7,5 VzÄ in der Wohngeldstelle beschäftigt. VZÄ steht für „Vollzeitäquivalent“ und bezieht sich auf die Anzahl der Stunden, die eine Vollzeitarbeitskraft pro Woche arbeitet.
„Die Zahl der Mitarbeiter der Wohngeldstelle ändert sich durch die Besetzung der im vergangenen Jahr ausgeschriebenen Stellen. Zum 15.02.2023 werden in der Wohngeldstelle 12,4 VzÄ beschäftigt sein. Im Rahmen der weiteren Stellenausschreibung wird sich die Zahl der Mitarbeiter weiter erhöhen; ausgeschrieben waren vier Sachbearbeiterstellen (4 VzÄ). Das Stellenbesetzungsverfahren läuft aktuell noch“, so Landrat Meyer in seiner Antwort auf diesbezügliche Fragen von Hentschel-Thöricht.
Zusammenfassend hält Hentschel-Thöricht fest, dass die Stellen von 7,5 VzÄ auf 16,4 VzÄ steigen. Ein Schritt in die richtige Richtung. Bei einer Verdreifachung der Anträge sollte sich jedoch auch die Zahl der Bearbeiter dieser verdreifachen, so dass weitere 6 VzÄ ausgeschrieben und die Stellen besetzt werden sollten. Diese Forderung stellt DIE LINKE im Namen der Anspruchsberechtigten an Landrat Lange. „Damit lässt sich auch die Bearbeitungsdauer der Anträge von derzeit durchschnittlich 12 Wochen senken. Die Menschen im Landkreis sind dringend auf das Wohngeld angewiesen und können keine 3 Monate im Ungewissen bleiben“, so Hentschel-Thöricht abschließend.